Laufdorf im frühen Mittelalter
Ein Bericht von Heinz Euler
Die Menschen an der mittleren Lahn wurden von irischen Mönchen, die in Booten die Lahn hochfuhren christianisiert. Vor der Krönung Karls des Großen zum Kaiser, 800 n.Ch., erfolgten schon Schenkungen an das Kloster Lorsch durch die bedeutenden Frauen in Laufdorf und Nauborn, nämlich Rothrauth und Teutbirg.
Auch ein Verwandter der Äbte Gundeland, Helmerich und Richbod vom Kloster Lorsch, nämlich Rupert, der wohl zu den Ruppertinern gehörte, schenkte seine Güter in Laufdorf dem Kloster. In diesen Schenkungen wird oft als Lage von Laufdorf der Lahngau sowie die Wannendorfer Gemarkung genannt.
Da schon die Kelten im Rennwald, der Name deutet auf Rennöfen hin, Erz geschmolzen haben, schenkte ein Adelold im Jahre 780 ein Drittel seiner Eisensteingrube in der Gemarkung Wannendorf dem Kloster Lorsch. Historiker vermuten, daß es sich hierbei um eine Grube nahe dem ,,Löhnchen”, also südlich des jetzigen Grubenfeldes des Schachtes Margarethe, gehandelt hat. Der Flurname “Eisenacker” deutet auf die Erzgrube hin.
In dieser Zeit, und zwar von 764 – 800, erhielt das Kloster Lorsch insgesamt 2680 Schenkungen, während in der Zeit zwischen 850 und 900 nur noch 206 Schenkungen an das Kloster gingen.
Obwohl alle Schenkungen an das Kloster Lorsch “für ewige Zeiten” gemacht wurden, kamen die Schenkungen sehr schnell in den Besitz des Klosters Fulda, das dem Papst direkt unterstand. Obwohl die Fuldaer Bischöfe ein eigenes Heer zur Sicherung ihrer Besitztümer hatten, kamen die Schenkungen von Laufdorf sehr schnell unter den Einfluß der Solmser Grafen, Königsberger Grafen, sowie an Gebhard von Merenberg, der als Vertreter des Kaisers auf dem Kalsmunt residierte.
Da die Hauptverkehrswege früher fast ausschließlich über die Höhen führten, weil die Täler versumpft waren und nicht passiert werden konnten, wird auch der “Wetzlarer Weg” schon 1307 urkundlich erwähnt.
Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist, daß der Braunfelser Graf Philipp das “Gotteslehen” von den adeligen Herren Wolfskehl von Voigtsberg, also Vetzberg, und Magnus Holzappel von Vetzberg erworben hat. Seit dieser Zeit bestimmten die Braunfelser Grafen die Religion ihrer Untertanen und setzten die Pfarrer ein. Dieses Recht besteht offenbar heute noch, wird aber nicht mehr wahrgenommen.