Seit März 2020 werden die Ringstraße und die Straße “Am Markt” grundhaft erneuert. 1,3 Millionen investiert die Gemeinde. Dank Fördermitteln können auch Besonderheiten realisiert werden.
Die Straßen wirken nun insgesamt breiter und “aufgeräumter”, passen sich aber dennoch gut ins Ortsbild ein. Parkflächen sind ausgewiesen und an der Einmündung zur Braunfelser Straße gibt es eine kleine Verkehrsinsel. Sie kann von größeren Fahrzeugen, beispielsweise aus der Landwirtschaft überfahren werden.
Im hinteren Teil sind derzeit noch die Bagger am Werk. Dort werden gerade Kanal und Hausanschlüsse verlegt. Grund für den unterschiedlichen Stand der Arbeiten: Die grundhafte Erneuerung der Straße wurde in zwei Bauabschnitte unterteilt. Die zuständige Baufirma konnte die Arbeiten so logistisch besser bewältigen und die Straßen bleiben zudem teilweise befahrbar.
Die Sanierung hatte im März 2020 begonnen und soll genau ein Jahr später, also im März 2021, abgeschlossen sein. Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt der Gemeinde Schöffengrund mit dem Energieversorger EAM, dem Zweckverband Mittelhessische Wasserwerke und der Telekom. Die Ringstraße wird zwischen der Straße “Am Markt” und der Einmündung “Gartenweg” über eine Distanz von 205 Metern erneuert; die Straße “Am Markt” auf einer Länge von 125 Metern. In der Verlängerung folgt auf circa 35 Metern die Ersterschließung in Richtung Hardstraße. Diese soll dann Einbahnstraße werden. Die Erschließungskosten werden auf die Anwohner umgelegt. Die grundhafte Erneuerung der Straßen wird über die wiederkehrenden Straßenbeiträge finanziert. Der Baukostenanteil der Gemeinde für das gesamte Projekt (Erneuerung und Erschließung) liegt bei rund 1,3 Millionen Euro.
Eine Förderung durch den Lahn-Dill-Kreis gibt es im Rahmen des Programms “Dorfentwicklung ländlicher Raum”. Die Summwetze beläuft sich auf 95 000 Euro. Durch die Förderung ist es der Gemeinde möglich, im Rahmen der Straßensanierung auch eine ansprechende Optik sicherzustellen. Diese passt sich ins Ortsbild ein. So hat man das alte Kopfsteinpflaster nicht einfach entfernt und entsorgt, sondern einen großen Teil davon wiederverwendet. Das Basaltpflaster dient nun als Einfassung für die Entwässerungsrinne und die Parkplätze. Außerdem werden, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, Pflanzkübel aufgestellt, die das Gesamtbild noch einmal verschönern sollen.
Auf Wünsche der Anwohner ist die Gemeinde ebenfalls eingegangen. Ein Thema war beispielsweise die Straßenbeleuchtung. Im Zuge der Sanierung musste diese erneuert werden. Damit verbunden: Aufgrund aktueller Vorgaben muss es deutlich mehr Straßenlaternen geben – 14 Stück statt wie früher acht. Das bereitete den Anwohnern Sorge, denn sie fürchteten zu viel und zu grelles Licht durch die LED-Technik. Die Gemeinde hat nun eine LED-Variante installiert, die nicht nach oben strahlt. So hält sich die “Lichtverschmutzung” in Grenzen, erklärt Eike Vollstedt, Leiterin des Fachbereichs Bauen der Gemeinde.
Eine nette Idee ist die dauerhaft auf einem Bürgersteig angebrachte Halterung für Mai- oder Weihnachtsbaum. Sie befindet sich im ersten Teil der Ringstraße in der Nähe der alten Mauer vor der Kirche und gegenüber dem Gebäude der Feuerwehr. Dort wird es auch einen gesonderten Verteilerkasten für die Beleuchtung des Festplatzes geben.
Die Feuerwehr des Ortes musste während der Sanierungsarbeiten übrigens für ganze sechs Monate umziehen, damit Straße und Bürgersteig vor dem Gebäude gemacht werden konnten.
Nach Lösungen sucht die Gemeinde noch hinsichtlich der Parkplatzfrage im hinteren Teil der Ringstraße.
Mehrere Häuser haben, wie oft in historischen Ortskernen, kaum Grundstücksfläche. Fahrzeuge können dort somit nur auf beziehungsweise an der Straße geparkt werden. Die Gemeinde muss jetzt überlegen, ob und wie sie weitere Parkflächen in diesem Bereich schaffen kann. “Es gibt bei einer Sanierung immer wieder Herausforderungen, die erst nach Beginn der Arbeiten so richtig zu erkennen sind. Im Moment sind wir da noch mitten in der Entscheidungsfindung”, sagt Vollstedt.
Quelle: Jenny Berns; Redakteurin; Artikel aus der WNZ vom 13.11.20